Tag 2
Der erste Eindruck
Tagesablauf:
07:30 Frühstück
Zum Frühstück haben wir uns um 07:30 im Esszimmer im Erdgeschoss unserer Herberge getroffen und konnten dort Omelett, verschiedene Früchte wie Maracuja und Bananen speisen.
Ebenso gab es Weißbrot mit verschieden Aufstrichen wie Nutella oder Erdnussbutter.
08:30 Abfahrt Bus zur Rwanda Cooperation
Um 8:30 sind wir mit dem Bus zu dem Gebäude der Rwanda Cooperation gefahren. Nachdem wir nach 20 Minuten angekommen sind, hat die Geschäftsführerin Christine sich Zeit genommen, um uns mit einer Präsentation einen Überblick über die Entwicklung Rwandas sowie die Aufgaben und Ziele der Organisation zu verschaffen.
Die Aufarbeitung des Genozids spielte und spielt immer noch bei der Entwicklung Rwandas eine große Rolle, dabei liegen speziell zwei Hauptziele im Fokus. Zum einen der Wiederaufbau sowie zum anderen das Verhindern einer erneuten Konfliktententfachung. Eines der Ziele und Strategien ist es, die Kultur und Tradition wieder aufleben zu lassen und die eigene Identität des Landes, welche auch durch die Kolonialisierung großteils verloren gegangen ist, wieder hervorzuheben. Andererseits versucht sich das Land inspirieren zu lassen, indem sie von anderen Ländern lernen.
Die Organisation trägt einerseits zur Aufarbeitung des Genozids als auch zur Verbesserung der Armutssituation durch verschiedene Projekte (siehe unter Rwandapedia) bei. Die Armut ist seit 2001 von 59% bis 2020 auf 38% gesunken und Rwanda ist weltweit auf Platz 7 der Gleichberechtigung. Die Rwanda Cooperation finanziert sich zum Teil von ihren eigenem Projekten, jedoch werden sie auch größtenteils von der Regierung unterstützt. Ihr Ziel besteht jedoch darin unabhängig zu werden.
11:00 MINEMA
Nach unserem Aufenthalt in der Rwanda Cooperation sind wir um 11 Uhr zu einem weiteren Gespräch im Ministerium, welches für die Zuständigkeit für das Krisenmanagement zuständig ist, aufgebrochen, um dort über die Flüchtlingshilfe aufgeklärt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt halten sich 126.976 Flüchtlinge in Rwanda auf. Diese versucht das Land zu integrieren und geht dabei auf fünf wesentliche Bezugspunkte ein. Flüchtlinge in Rwanda dürfen arbeiten und eigene Ländereien besitzen. Sie dürfen sich im Land frei bewegen und haben einen Flüchtlings-Ausweis sowie das Antragsrecht auf einen Reisepass wie die rwandischen Bürger selbst. Ebenso haben sie das Recht auf einen Bankaccount und auf Informationen sowie Dokumente. Am Ende ist das Ziel die Flüchtlinge weitestgehend zu unterstützen, bis eine endgültige Lösung gefunden ist.
12:30 Zwischenstopp und Anfahrt zur Flüchtlingsunterkunft
Während unserer folgenden Anfahrt zu einem Refugee Camp in der Region, gab es einen ,,Mittagssnack“ im Bus. Dieser bestand aus Samosas, Frühlingsrollen, Bananen sowie einer Art Quarkgebäck zum Nachtisch. Gut gestärkt sind wir nach einer Stunde zwanzig dann schließlich angekommen und wurden direkt super herzlich empfangen. Ein Vertreter der UN und eine Vertreterin des rwandischen Ministeriums klärten uns dann vor Ort über ihre Arbeit und das Flüchtlingslager auf. Bei dem Camp handelt es sich um ein Transit-Camp. Das bedeutet, dass die Flüchtlinge (hauptsächlich aus Libyen, Burundi und Eritrea) ungefähr 9 Monate dort bleiben und anschließend einen neuen Aufenthaltsort bekommen. Ihnen bleiben nach ihrem Verbleib im Lager drei verschiedene Möglichkeiten offen. Erstens die Integration in Rwanda, zweitens die Vermittlung in eines der westlichen Länder (bspw. in Europa oder Amerika) und drittens die Unterbringung bei Verwandten. Nach der kurzen Einführung in diese eigene kleine Zivilisation, bekamen wir die Gelegenheit im Lager herumgeführt zu werden. Überraschenderweise ähnelte das Flüchtlingslager dabei eher einem Campingplatz, in dem die Kinder zusammen spielten, die Familien jeweils ihren eigenen kleinen Wohnraum hatten und sogar eine Kooperation mit dem Nachbardorf stattfand, welche darin bestand sich einmal im Monat gegenseitig zu helfen. Um kurz vor 4 machten wir uns dann auf den Rückweg.
18:30 Abendessen und Freizeit
Zum Abend gab es Suppe, Kochbananen, Süßkartoffeln sowie Gemüse und etwas Fleisch. Nach dem Essen gaben wir in der gesamten Gruppe ein Fazit über den Tag. Rückblickend war es ein sehr informativer erster Einstieg in die Kultur und Politik Rwandas. Allerdings waren wir am Abend insgesamt sehr erschöpft und bekamen daher noch ausreichend Freizeit um das schöne Erlebnis zu verarbeiten.