Tag 3 

Stadt, Kunst, Natur

Nach dem wir uns um 8:00 Uhr zum Frühstück hatten, wurden wir thematisch durch zwei Impulsvorträge von Marcel Reck und Jona Kösters auf die Stadtentwicklung Kigali’s eingestimmt. Um 9:45 Uhr, haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht und besuchten die schwedische Non-profit-Organisation „Norrsken“, die Start-ups mit Arbeitsplätzen, Erfahrungen und Connections unterstützt. Dadurch soll die ruandische Wirtschaft gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen werden; denn Ruanda hat ein Überschuss an gebildeten, gut ausgebildeten Arbeitskräften, die mangels verfügbarer Stellen auf der Straße sitzen. Dieser Standort in Kigali ist der Erste auf dem afrikanischen Kontinent und unterstützt derzeit ca. 80 Start-ups, vornehmlich aus dem technologischen Bereich. Dabei ist es egal, ob die Gründer des Start-ups aus Ruanda stammen. Denn Norrsken fokussiert sich nicht nur auf Ruanda, sondern auch auf den internationalen Markt. Die Non-profit-Organisation entwickelt sich stetig weiter, um auch anderen Branchen Wissen und Kontakte zu vermitteln und besticht dabei durch modernste Technologie und moderne Einrichtung, dies ermöglichen, dass die Start-ups international wettbewerbsfähig sind.

Von dort aus ging es weiter zu einer Handwerks-Kooperative, die vor dreißig Jahren mit der Unterstützung RLPs ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, den 2. Sektor (Industrie) aufzubauen und zu stärken. Bereits seit 20 Jahren läuft diese Kooperative jedoch autark ohne Unterstützung. Die Handwerker fertigen aus recycelten Materialien alles von Möbeln über Haushaltsmaterialien bis hin zu Kindersärgen. Dabei arbeiten sie auf Bestellung. Die Arbeiter führen dabei  jegliche Arbeiten von Schweißen bis Sägen ohne jeglichen Schutz aus. 

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Nachdem wir in unseren Bus eingestiegen sind, um zum Goethe-Institut zu fahren, lernten wir die Regenzeit kennen, die von Anfang Februar bis Juni anhält. Im Goethe-Institut angekommen-mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen- besichtigten wir die Ausstellung „Walk with me“, die von Kakizi Jemima, einer ruandischen Künstlerin, kuratiert wurde. Die Austellung zeigt Kunstwerke von 10 ruandischen bzw. in Ruanda lebenden Künstlerinnen und soll dadurch Aufmerksamkeit auf das Thema mentale Gesundheit lenken, da es nur eine psychiatrische Klinik in Ruanda gibt und das Thema ein soziales Tabu darstellt. Das Goethe-Institut ist bereits seit knapp 10 Jahren in Kigali ansässig und kümmert sich um den kulturellen Austausch Deutschlands mit Ruanda.


Nach dem Mittagessen ging es in den „Nyandungu Eco-Park“. Dieser Park ist in den vergangen dreißig Jahren durch ein Renaturierungsprojekt entstanden. Nun befindet sich dort neben der ursprünglichen Sumpflandschaft mit einer Vielzahl an Vögeln auch ein medizinischer Garten mit heimischen Heilpflanzen und der „Pope’s Garden“, ein Gartenabschnitt der als Erinnerung an die Messe, die Papst Johannes Paul II. 1990 vor der Renaturierung auf dem brachliegenden Gelände gehalten hat. Dazu gibt es heute eine Vogelklinik, die kranke Wildvögel behandelt und ein Restaurant, das im Zuge der touristischen Nutzung des Parks errichtet wurde. Dieser Park ist der erste von 5 Sumpflandschaften Kigali’s, die im Rahmen der ruandischen Strategie „Vision 2050“ errichtet wurde, um gegen den Klimawandel anzugehen. 

Nach einem kleinen Snack in dem Park-Restaurant ging es mit dem Bus zurück in unsere Herberge, wo es um 18:00 Uhr Abendessen gab.

Um 19:30 Uhr ging es nochmal los in eine kleine Bar in der Innenstadt, durch die wir das Nachtleben der Stadt erlebten.